Viel zu viel Plastik: Als Hundebesitzerin verwende ich täglich circa drei dieser kleinen schwarzen Plastiktüten, um die Häufchen meines Hundes ordnungsgemäß zu entsorgen. Für das Jahr 2018 machte das circa 1.095 Tüten. Wenn ich bei anderen Hunden von einer ähnlichen Verdauungsquote ausgehe, komme ich bei fast 80.000 Hunden in Hamburg auf die unglaubliche Zahl von 87.600.000 verwendeter Hundekotbeutel jährlich.
Wir wollen doch Plastik reduzieren, warum nicht auch an dieser Stelle?
Die Tüten erhalte ich von der Stadtreinigung Hamburg. Ich gehe davon aus, dass sich dort zum Thema Nachhaltigkeit alle Gedanken machen und habe nachgefragt, warum denn noch immer Plastik eingekauft wird. Es gibt doch kompostierbare Tüten. Zum Beispiel stellt The Sustainable People biologisch abbaubare Hundekotbeutel her und vertreibt diese.
Die Herausforderung ist komplex: Jemand aus der Presseabteilung hat sich für die Anregung bedankt und zu bedenken gegeben, dass es die Hauptaufgabe der Stadtreinigung sei, dafür zu sorgen, dass die Gassibeutel nicht überall hingeworfen werden und liegen blieben. Hundekot sei vor allem ein hygienisches Problem und im Sommer auch ein Geruchsproblem.
Gebe man nun biologisch abbaubare Tüten aus, könne dieses eventuell vermehrt dazu beitragen, dass Hundehalter diese in der Natur entsorgen. Ganz frei nach dem Motto: „lösen sich ja sowieso von allein auf“. Diese Bedenken verstehe ich. Aber: Dann sollte es sich rasch rumsprechen:
Man wirft keine Tüten – ganz gleich aus welchem Material – in die Natur.
Und nun zum anderen Punkt: Ja, ich kann mir auch vorstellen, dass biologisch abbaubare Tüten noch nicht vollständig nachhaltig sind oder zu 100 Prozent nachhaltig produziert werden.
Aber ist ein bisschen besser, nicht auch schon besser?
Ich nehme an, dass viele Menschen sich über Alternativen einen Kopf machen. Mein momentaner Stand als Hundebesitzerin ist, dass ich also extra Müllbeutel kaufen kann und dafür sorge trage, dass alles im richtigen Abfallbehälter landet.
Vielleicht schreibt ihr auch einmal der Stadtreinigung?
Wenn alle Hundebesitzer versichern, die Beutel auch ordnungsgerecht zu entsorgen, vielleicht kauft sie dann doch die biologisch abbaubaren Beutel ein? Zur Sicherheit könnte die Stadtreinigung die Tüten doch auch mit einem entsprechenden Hinweis bedrucken. Oder noch besser: es findet sich eine ganz neue sinnvolle Lösung.
PS: Rechnet euch einmal die gigantische Zahl an Plastiktüten aus, wenn man bedenkt, dass es in Deutschland etwa 8 Millionen Hunde gibt.